Der Großglockner, der höchste Berg Österreichs, ist ein wahres Paradies für Radfahrer. Seine majestätische Präsenz und die atemberaubende Landschaft locken jedes Jahr zahlreiche Radbegeisterte an den Berg. Die Herausforderungen, die er bietet, sind nicht nur physisch, sondern auch mental.
Für mich persönlich war es ein lang ersehnter Wunsch, den Großglockner mit dem Rennrad zu bezwingen. Dafür habe ich Wochen trainiert. Als der Tag endlich kam, war die Freude riesig. Ich habe mir extra von meinem Team ein eigenes twinC Rennrad Trikot gestalten lassen, denn anlässlich unseres 10-jährigen Jubiläums gab es bei der Planung meines Vorhabens viele Parallelen zu den Planungen von twinC.
Mein Erlebnisbericht
Ich startete meine Fahrt auf den Großglockner früh am Morgen. Die Luft war frisch, und der Himmel klar – also perfekte Bedingungen für mein Abenteuer. Mein Ziel war es, die Nordrampe zu bezwingen, eine Strecke von 32 Kilometer, die für ihre steilen Anstiege und spektakulären Ausblicke bekannt ist.
Schon nach den ersten Kilometern merkte ich, dass dies keine gewöhnliche Tour werden würde. Die Steigung betrug teilweise bis zu 14 %, und jeder Tritt in die Pedale erforderte volle Konzentration und Ausdauer. Der Weg führte vorbei an einer Abzweigung zur Edeweißspitze, einer echten Herausforderung. Neben der extremen Steigung holt einen das Kopfsteinpflaster aus der Komfortzone. Soll ich diese Extrameile gehen? Angekommen an einem der schönsten Aussichtspunkte entlang der Strecke wurde ich für die zusätzlichen Anstrengung belohnt. Der Anblick der umliegenden Berge und Täler war einfach überwältigend und gab mir neue Energie für den weiteren Anstieg.
Von der Edelweißspitze ging es weiter über das Fuscherl Tör bis zum eigentlichen Höhepunkt meiner Tour, das Hochtor. Der Pass auf 2504 M ü.d.M. und das Ziel. Die Serpentinen wurden immer anspruchsvoller, und ich musste oft gegen den inneren Schweinehund ankämpfen. Doch ich hatte ein klares Ziel vor Augen und wollte nicht aufgeben. Dieser Gedanke an mein Ziel half mir, die Müdigkeit und Erschöpfung zu überwinden. Jede Kurve brachte mich näher an die Spitze, und obwohl es anstrengend war, fühlte ich mich auch erleichtert. Es war ein Gefühl der Freiheit und des Triumphes, das ich so nur selten erlebe.
Nach etwa 2 Std 53 Minuten, erreichte ich endlich den Gipfel. Die Freude war unbeschreiblich. Ich hatte es geschafft – ich hatte den Großglockner mit dem Rennrad bezwungen. Dieses Erlebnis war für mich mehr als nur eine sportliche Leistung; es war eine Bestätigung dafür, dass harte Arbeit und Ausdauer sich auszahlen - mit allen Höhen und Tiefen. An diesem Tag hatte ich das Gefühl alles erreichen zu können...
Fazit
Diese Radtour auf den Großglockner war für mich mehr als nur ein sportliches Ziel. Sie war ein Spiegelbild meiner Arbeitsphilosophie. Fleiß, Ausdauer und der feste Glaube an das Ziel sind die Grundpfeiler, die mich sowohl im Beruf als auch im Sport antreiben. Doch ich weiß auch, dass diese Radtour nur ein Teilziel war. Viele weitere spannende Strecken und Herausforderungen warten noch auf mich, auf dem Rad aber auch im Leben.
Die Fahrt auf den Großglockner hat mir gezeigt, dass ich in der Lage bin, Ziele zu erreichen, wenn ich nur hart genug daran arbeite und bei Herausforderungen nicht sofort aufgebe. Es war ein unvergessliches Erlebnis und gleichzeitig eine wertvolle Lektion, die mich auf meinen zukünftigen Wegen begleiten wird.
Wenn ich vorher von meiner geplanten Tour über den Großglockner erzählt habe, wurde ich nicht selten skeptisch angeschaut mit dem Kommentar "das ist aber kein Kinderspiel und man muss viel trainieren". Ich war mir aber sehr sicher mit einer guten Vorbereitung und einer Portion Mut kann man es schaffen. Das nächste Ziel ist in Aussicht und nächstes Jahr gibt es eine weitere Tour, lasst euch überraschen.
Viele Grüße Sebastian
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