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Virtuelle Realität macht Geschichte zum Erlebnis

Niedersachsen

Virtuelle Realität macht Geschichte zum Erlebnis

In spannende Szenen eintauchen, Geschichte lebendig werden lassen und die Region entdecken, ohne sich vom Fleck zu bewegen – das möchte eine Reihe kleiner und mittlerer Museen aus der Region ihren Gästen bieten. Das Museum Lüneburg koordiniert das „Museumsnetzwerk im Raum Lüneburg“, zu dem insgesamt über dreißig Museen gehören. Zwölf von ihnen machen mit im Projekt „Virtual Reality – Digitaler Wandel im ländlichen Raum.“


ArL Lüneburg hat bei der Antragstellung beraten

Das Projekt wird mit rund 200.000 Euro aus Fördermitteln der Europäischen Union für sozial innovative Projekte finanziert.Bei der Antragstellung hat das ArL Lüneburg beraten. Als Partnerunternehmen begleitet die Firma Marwitz Textilpflege GmbH das Projekt und leistete eine wichtige Anschubfinanzierung. Die Projektlaufzeit beträgt zwei Jahre, ab Frühjahr 2021 sollen die VR-Brillen in allen zwölf Museen und im Museum Lüneburg zum Einsatz kommen.

Die Projektleiterin, Prof. Dr. Heike Düselder, und die Koordinatorin des Museumsnetzwerks, Melanie Meyer, sind sich einig: „Diese neue Präsentationsform wird fantastische Möglichkeiten schaffen, um Wissen anschaulich zu vermitteln und um uns gemeinsam als eine Museums- und Kulturlandschaft mit einem innovativen und spannenden Medium zu präsentieren.“


Museen haben sich die Köpfe heiß disktutiert

Partner im Boot ist das junge Start-up Unternehmen Mobfish in Braunschweig. Das digitale Angebot wird die Nutzerinnen und Nutzer mit den passenden Brillen in eine andere Zeit versetzen. Seit dem Beginn des Projektes im letzten Jahr wurde eifrig am Konzept gefeilt, in zahlreichen Workshops haben sich die Museen die Köpfe heiß diskutiert und etliche Filmaufnahmen wurden in den beteiligten Museen gedreht.

Nun ist es soweit – der Prototyp mit der Themenwelt „Natur bedeutet Arbeit“ wurde präsentiert! Am Ende des Projektes, im Frühjahr 2021, werden sechs verschiedene Themenwelten den unterschiedlichen Umgang mit der Natur darstellen. Den Themenfeldern sind Leitfiguren vom Neandertaler bis zur Naturschützerin zugeordnet, die auch die Veränderung des Verhältnisses des Menschen zur Natur im Laufe der Zeit widerspiegeln. Alle beteiligten Museen bieten Exponate und Themen in ihren Ausstellungen, die sich über VR miteinander verknüpfen lassen. So werden auch für Besucherinnen und Besucher die Kooperation der Häuser und die vielen Gemeinsamkeiten in den Themen und Sammlungsbeständen sichtbar.


Das kulturelle Erbe bewahren

Gleichzeitig dient das Projekt einem wichtigen Förderschwerpunkt des Europäischen Sozialfonds, der kulturellen Daseinsvorsorge auf dem Lande: Es stärkt die Museen bei ihrer Aufgabe, das kulturelle Erbe zu bewahren und trägt dazu bei, die Vielfalt unserer Museumslandschaft für die Zukunft zu erhalten. Durch das digitale Angebot sollen neue Zielgruppen für Museumsbesuche oder sogar ehrenamtliche Mitarbeit in Museen gewonnen werden, besonders Jugendliche sollen damit angesprochen werden.

Netzwerkkoordinatorin Melanie Meyer: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit der Präsentation des Prototyps gemeinsam mit den beteiligten Museen einen entscheidenden Meilenstein im Virtual Reality Projekt geschafft haben und so zusammen den digitalen Wandel in der Region vorantreiben!“ Damit sollen auch die vielen ehrenamtlich betriebenen Museen für die Zukunft fit gemacht werden, denn Nachwuchs für das Ehrenamt zu finden, gestaltet sich zunehmend schwierig.


Zeitgemäße Museumsvermittlung

Um die junge Generation für den Besuch und das Ehrenamt im Museum zu begeistern, braucht es eine zeitgemäße Museumsvermittlung. Wer im nächsten Jahr eines der beteiligten Museen in Lüneburg oder in der Region besucht, wird via „Virtual Reality“-Brill Streifzüge durch längst vergangene Epochen unternehmen können. Mithilfe eindrucksvoller 360°-Ansichten kann man dem Müller in der Bardowicker Mühle begegnen, den Fischen in der Reuse direkt in die Augen schauen oder den Pferdepflug aus der Perspektive eines Erdkrümels erleben.

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